poniedziałek, 10 listopada 2014

Ottmachau. Kleiner Stadtführer


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Die Stadt Ottmachau gehörte bis 1810 zum Breslauer Bistum, dessen Bischöfe viele Kunstwerke gestiftet haben, vor allem war der große schlesische Kunstmäzen Bischof Franz Ludwig von Neuburg hier tätig. Es befinden sich viele von ihm gestiftete sakrale Kunstwerke in der Stadt, die große künstlerische Bedeutung haben, wie z. B. die barocke Kirche des hl. Nikolaus und des hl. Franz Xaver, in der interessante barocke Deckenmalereien, Skulpturen und Bildersind, die von bekannten schlesischen Künstlern, wie z. B.Michael Willmann oder Karl Dankwart, geschaffen wurden. Eine besondere Stellung haben auch die weltlichen Kunstwerke, wie das Rathaus mit der schönen Sonnenuhr,das sog. Niederschloss und vor allem das mittelalterliche Schloss, das eine von vielen Residenzen der Breslauer Bischöfe war und in der Neuzeit umgebaut wurde.
 
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Ottmachau. Kleiner Stadtführer
 
 
 
Text: Marek Sikorski
Übersetzung: Marek Sikorski
KORREKTUR : Karla Bachmann
FOTOS: Marek Sikorski, Katarzyna Malkusz
GRAFISCHE GESTALTUNG: Katarzyna Malkusz
Herausgeber: Katarzyna Malkusz - Sativa Studio
Copyright by Katarzyna malkusz, Marek Sikorski
Alle Rechte vorbehalten
1. Auflage 2014
Printed in EU
 
Ein Fragment der Publikation

Die Pfarrkirche des hl. Nikolaus und des hl. Franz Xaver


Die Pfrarrkirche in Ottmachau, Fot. Marek Sikorski
Die Pfarrkirche des hl. Nikolaus und des hl. Franz Xaver  wurde in einer erstaunlich kurzen Zeit erbaut, nämlich von 1690 bis 1693, also in einer Bauzeit von 3 Jahren. Auf dem Platz der Kirche befand sich schon  im 13. Jhrd. eine Kapelle, die des hl. Johannes des Täufers. Später wurde erneut eine Kirche gebaut, das war das Kollegiatstift  des hl. Nikolaus, das vom  Breslauer Bischof Wenzel im Jahre 1386   gestiftet wurde. Während der Hussitenkriege wurde sie zerstӧrt und das Kollegiatstift wurde nach Neisse verlegt. Der Breslauer Bischof Johannes von Sitsch (1600-1608) hat die Ottmachauer Pfarrkirche wiederaufgebaut und der Breslauer Bischof Karl Ferdinand Wasa holte das Kollegiatstift  wieder zurück von Neisse nach Ottmachau.
Die heutige barocke Kirche stammt aus der Stiftung des Breslauer Bischofs Franz Ludwig von Neuburg.  Davon erzählt auch eine Inschriftstafel, die sich über dem Hautportal befindet. Am 17. Mai 1690 begann auf Befehl dieses Bischofs der Abriss der alten Kirche und kurz danach wurden die Arbeiten mit dem Bau einer neuen Kirche begonnen. Als Baumeister und Architekt wurde Johannes Peter Dobler benannt. Am 21. Oktober 1691 wurde vom Breslauer Bischof Franz Ludwig von Neuburg in einer Feier der Grunstein gelegt. Die Bauarbeiten an der Kirche gingen zügig voran und im Mai 1693 fand ein besonderes Fest statt.  Der Zimmermannsmeister Matthäus Kastner aus Neisse kletterte im Beisein der Arbeiter, Priester und Bewohner der Stadt auf den Kirchturm, um eine vergoldete Turmkugel zu befestigen. Danach hat der Meister Wein  getrunken und warf die leere Weinkanne hinunter. Unten haben seine Arbeiter Bier und Süβigkeiten an die Leute verschenkt und zum Schluβ wurden diese mit Wasser übergossen, damit sie den Tag in Erinnerung behalten sollten. Die Arbeiten an der Kirche wurden fortgeführt und der Bischof Franz Ludwig von Neuburg hat viele Künstler für die Ausstattung und Dekoration der Kirche hinzugezogen, wie z. B. die Stukkateure G.Alberti, B.Mutino, P.Simonett, den Kunstmaler K.Dankwart und den  Bildhauer J.J.Weiss. Der Bau der Kirche wurde im Jahre 1695 abgeschlossen und sie wurde feierlich eingeweiht. Die Ottmachauer Kirche gehӧrt zu den typischen barocken Architekturwerken, die einen Emporenbau mit den Elementen einer Basilika hat, dieser war  sehr populär als barocker Kirchentyp  und stand unter dem Einfluss der Jesuitenarchitektur.

Der Inneraum der Pfarrkiche in Ottmachau, Fo.Marek Sikorski
Diese Kirche gehӧrt auch zu jenen Kunstwerken aus der Gegenreformationszeit, die eine künstlerische Einheit bilden, das sog. barocke Gesamtkunstwerk. Diese künstlerische Einheit bilden die Architektur, die Ausstattung und die gesamte Dekoration, auch Wandmalereien. Auf der Decke der Kirche wurden verschiedene Bilder dargestellt (insgesamt 38 ), die die wichtigen Themen und Inhalte der Gegenreformation zeigen, die mit der theologischen Lehre über  die Dreifaltigkeit, die Christologie, die Mariologie, die Hagiographie, die Eschatologie und die Eklesiologie verbunden sind. Das reiche künstlerische und ideale Programm der Malereien drücken die Szenen aus der Lebensgeschichte des hl. Nikolaus und des hl. Franz Xaver aus; ebenfalls die folgenden Darstellungen : die Dreifaltigkeit mit der Weltkugel als Symbol der Erschaffung der Welt, die Auferstehung Christi,  die Anbetung der Hirten, der Fall Jesus unter der Kreuzeslast. Als Ergänzung sind hier die  Darstellungen der Heiligen zu sehen: der hl. Florian, hl. Alois, hl. Sebastian und die hl. Anna mit Maria. Es gibt auch andere Szenen: die Ausgieβung des Heiligen Geistes – ein Symbol der Berufung der Kirche und Szenen aus dem Leben von  Maria (die Verkündigung, die Heimsuchung und die Himmelfahrt). Alle Bilder wurden von dem in Schlesien bekannten Künstler Karl Dankwart geschaffen und  vom Breslauer Bischof Franz Ludwig von Neuburg gestiftet. Zur Erinnerung an seine Stiftung wurde ein Gemälde geschaffen, das das bischӧfliche Wappen mit den Symbolen der kirchlichen Herrschaft und mit einer lateinischen  Inschrift als Abkürzung darstellt: O.A.M.D.G. (OMNIA AD MAIOREM DEI GLORIAM, “Alles zur grӧβeren Ehre Gottes”).
Der barocken Idee der Einheit der Architektur, der Dekoration und der Deckengemälde entspricht auch die Austattung der Kirche. Das am stärksten herausgehobene Werk ist der Hochaltar, der zum Ende des 17. Jhrds. von Johannes Weinmann geschaffen wurde (eingeweiht im Jahre 1701). Seine künstlerische Gestaltung hängt mit der Ausarbeitung des Jesuiten und Künstlers Andrea Pozzo zusammen, dessen Werke einen grossen Einfluss auf die sakrale barocke Kunst hatten. Am Hauptaltar befindet sich ein groβes Ӧlbild aus dem Jahre 1696, das den hl. Nikolaus darstellt. Es ist ein Werk des bekannten schlesischen Künstlers Michael Willmann. In der Kirche befindet sich eine Gruppe barocker Seitenaltäre, wie der Seitenaltar des hl. Franz Xaver, mit dem Bild Der Tod des hl. Franz Xaver von Michael Willmann, oder aber der Passionsaltar, der von J.J.Weiss geschaffen wurde. Er zeigt die Kreuzigung Christi mit dem sog. Arma Christi ( das Leidenswerkzeug ) und unten das Fegefeuer – ein beliebtes Thema der sakralen Kunst im Barock.


Die Kanzel in der Pfarrkirche in Ottmachau, Fot. Marek Sikorski
 
In der Kirche sind auch Kunstwerke, die das Thema der Martyrologie der Heilgen wiederspiegeln. Ein Beispiel ist der Seitenaltar des hl. Johannes des Täufers, dessen Bild  eine typisch barocke und gleichzeitig dramatische Szene seiner Enthauptung darstellt. Es ist das Werk von Michael Willmann. Ein anderes Beispiel ist der Seitenaltar des hl. Laurentius mit einem Bild, das die Verbrennung der Heilgen auf einem glühenden Rost darstellt. Die Martyrologie spiegelt sich auch in einem anderen Seitenaltar  wieder, das ist der Altar des hl. Johannes Nepomuk. Zwar sehen wir ihn auf dem Bild im Gebet vertieft, doch im Hintergrund erscheint die Szene seines Martyrertodes.  Ein wichtiger Teil der Austattung einer barocken Kirche neben dem Hauptaltar und dem Taufbecken ist immer die Kanzel, die in diesem Fall viele religiӧse Ideen beinhaltet, z.B. die Verherrlichung von Gottes Wort  und  die Bedeutung des Evangeliums. Die Kanzel entstammt dem Jahre 1693 und wurde vom   Bildhauer J.J.Weiss geschaffen. Wir sehen auf ihr die Figur von Jesus Christus, die Darstellungen von Kirchenvätern und den vier Evangelisten. Die Ergänzung zu den  Darstellungen ist eine lateinische Inschrift, ein Zitat aus dem Neuen Testament (Mt 13,43) : QUI HABET AURES AUDIT (Wer Ohren hat, der solle hӧren.). Die Kirche wurde mit der Zeit auch ein Ort, an dem viele andere Kunstwerke gesammelt wurden, wie z.B. eine gotische Figur der Gottesmutter aus dem Jahre 1500 oder die Figur des hl. Nikolaus auch aus derselben Zeit. Die Ottmachauer Pfarrkirche und ihre Ausstattung mit sakralen Kunstwerken spiegelt nicht nur den barocken Reichtum der Kirche, sondern auch die religiӧse Idee des Glaubensbekenntnises des Katholizismus der Gegenreformationszeit wieder, der als Hauptmotiv die Ehre Gottes hatte: Omnia ad maiorem Dei gloriam .
 
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Mit den besten Grüßen!
Dr. Marek Sikorski
den 10. Novemebr 2014